Das seelische Wohlbefinden ist mit unserer Gesundheit eng verbunden. In der psychosomatischen Medizin betrachtet man deshalb den Menschen ganzheitlich und spricht von einer starken Wechselwirkung zwischen Körper und Geist. Sowohl die physische als auch geistige Verfassung prägen den Alltag und beeinflussen unsere Lebenskraft. Wenn sich eine gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Schlaflosigkeit und Appetitstörungen synchron ausbreiten, können das die Anzeichen einer Depression sein. Sie ist eine ernstzunehmende Krankheit, die einen Einfluss sowohl auf die körperliche als auch die psychische Gesundheit hat.
Erste Anzeichen einer Depression rechtzeitig erkennen
Eine vorübergehende Antriebslosigkeit wird häufig mit Depression verwechselt. Diesen Zustand kennen viele, wenn ein grauer verregneter Tag die Pläne durchkreuzt und für schlechte Laune sorgt. Auch Kälte, trübes Wetter und vor allem Lichtmangel können auf das Gemüt schlagen. Studien haben jedoch belegt, dass es keine direkte Verbindung zwischen dem Wetter und einem möglichen Depressionsausbruch gibt. Der Wettereinfluss kann in diesem Zusammenhang vielmehr als ein zusätzlicher Multiplikator betrachtet werden, der eine bereits bestehende Depression verstärkt.
Sollte man jedoch unabhängig von Wetterverhältnissen und der Jahreszeit anhaltende Zustände von Niedergeschlagenheit, Energiemangel, Müdigkeit, Reizbarkeit und zunehmender Lustlosigkeit empfinden, können diese Zustände durchaus auf eine Depression hindeuten.
WICHTIG: Wer sich zunehmend bewusst in die Einsamkeit zurückzieht und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder absoluter Gleichgültigkeit empfindet, sollte diesen Hilferuf der Seele nicht ignorieren. Vielmehr ist es die höchste Zeit darüber mit einem Spezialisten zu sprechen. Eine Therapie kann helfen!
Typische Symptome einer Depression, die in verschiedenen Konstellationen auftreten können
Psychische Symptome
Physische Symptome
Soziale Symptome
Ursachen und Auslöser einer Depression
Es gibt mehrere Faktoren, die eine Depression herbeiführen, wie Stress, Krankheiten und belastende Lebensereignisse. Unterschiedliche Einflüsse körperlicher und genetischer Natur treten dabei in eine Wechselwirkung aus psychischen und psychosozialen Faktoren und verstärken sich gegenseitig. Aus medizinischer Sicht wird eine Depression überwiegend durch einen gehinderten Hirnstoffwechsel verursacht, der wegen einer nicht optimalen Konzentration von Serotonin und Noradrenalin ausgelöst wird. Diese gelten als Botenstoffe zwischen den Nervenzellen und sind für die Verarbeitung verschiedenster psychologischer Impulse (wie z. B die Sinneseindrücke) verantwortlich. Geraten diese Stoffe aus dem Gleichgewicht, können die Impulse zwischen den Hirnzellen nicht mehr fehlerfrei übertragen werden, was sich dann auf den Gedanken und Gefühlen des Betroffenen niederschlägt.
Depressionen können auch wegen unterschiedlicher Krankheiten wie Tumor, Schilddrüsenunterfunktion oder Parkinson entstehen. Aber auch hormonale Störungen können verschiedene Formen von Depressionen herbeiführen. Diese werden insbesondere bei Frauen diagnostiziert, die unverträgliche Verhüttungsmittel zu sich nehmen. Häufig entstehen Depressionen nach der Geburt des Kindes. Diese Art von Depression wird auch als „Wochenbettdepression“ oder postpartale Depression bezeichnet.
Depression als Reaktion auf belastende Lebensereignisse und Stress
Es wird nachgewiesen, dass bei depressiven Patienten wegen der Ausschüttung des Stresshormons Cortisol psychologische Störungen entstehen können. Dieses Hormon wird im Körper überwiegend bei psychischen Traumata, chronischem Stress oder auch unterschiedlichen Infektionskrankheiten produziert. Durch eine erhöhte Konzentration von Cortisol in unserem Organismus können Schlaf-, Appetit- und Konzentrationsstörungen auftreten. Belastende Lebensumstände können außerdem den Ausbruch von akuter Depression verursachen. Zur derartigen Lebensereignissen können Tod in der Familie, Trennung vom Lebenspartner, Jobverlust oder auch die Geburt eines Kindes zählen. Auch die zu hohen Ansprüche an das eigene Ich wie extreme Leistungsorientierung, ausgeprägte Selbstkritik oder zu hohes Verantwortungsbewusstsein können die Entstehung langanhaltender Depressionszustände begünstigen.
Therapieverfahren – Wie wird eine Depression behandelt?
Es gibt unterschiedliche Behandlungsmethoden, um gegen eine Depression anzukämpfen. Dazu muss eine Depressionserkrankung genau diagnostiziert und ihre Erscheinungsform festgelegt werden. Ärzte, die bei Depressionen helfen können sind: Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten, Nervenärzte und Neurologen. Wenn man in wiederholten Zeitabständen bei sich selbst, dem Lebenspartner oder anderen Familienangehörigen depressionsähnliche Zustände feststellt, sollte man als erste Anlaufstelle den Hausarzt aufsuchen und ihm alle Symptome detailliert schildern. Auf diese Weise wird er in der Lage sein, den richtigen Arzt zuzuordnen. Bei akuter Depression gilt nach wie vor die Pharmakotherapie (Medikamentenbehandlung) als eine der effektivsten Behandlungsmethoden. In speziellen Fällen werden bestimmte Antidepressiver verschrieben und die Psychotherapie angesetzt. Die Forschung beschäftigt sich bis heute noch verstärkt mit neusten Verfahren zur effektiven und schnellen Behandlung von Depression. Die ständige Weiterentwicklung in der Welt der Medizin ermöglicht immer neue und wirksame Heilverfahren (wie z. B die kognitive Verhaltenstherapie), die hoffentlich auch die seelischen Erkrankungen eines Tages komplett aus unserem Leben streichen werden.