Immer mehr Menschen wenden sich hilfesuchend an Ärzte mit Symptomen eines Burnouts. Weil die moderne Arbeitswelt durch ständige Rationalisierung und Computerisierung geprägt wird, geht damit ein wachsender Veränderungs- und Anpassungsdruck für die Beschäftigten einher. Neue Aufgabenprofile, überhöhte berufliche Leistungsansprüche, hohe Erwartungen an sich selbst sowie der Einfluss familiärer Ereignisse können zur physischen und psychosomatischen Überlastung führen und gesundheitliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Das Burnout-Syndrom setzt schleichend ein und kann oft in verschiedenen Phasen verlaufen.

Was ist Burnout?

Ein Burnout-Syndrom (das Ausgebranntsein) wird in der Fachsprache häufig als ein psychovegetatives Erschöpfungssyndrom bezeichnet, das infolge einer chronischen Beanspruchungsreaktion entsteht. Er macht sich durch einen langsam ausbreitenden Erschöpfungszustand bemerkbar und kann schwer diagnostiziert werden. Wenn die Erholungsphasen über einen längeren Zeitraum nicht zur gewünschten Rückbildung des o.g. Erschöpfungszustands führen, wird in den meisten Fällen von einem Burnout ausgegangen. Dabei stellt das Burnout-Syndrom bis heute noch kein eindeutiges Krankheitsbild dar, obwohl der Zusammenhang zwischen der Gesundheit und dem psychischen Wohlbefinden im beruflichen Alltag schon lange bekannt ist. Es ist auch nicht immer möglich, die Grenze zwischen einer Arbeitsüberforderung mit Burnout und üblichen Arbeitsbelastungen zu erkennen, da die Symptome sehr ähnlich sind.

WICHTIG: Bei einem über mehrere Wochen anhaltenden Erschöpfungszustand sollte man unbedingt den Arzt konsultieren und über eine passende Therapie nachdenken.

Typische Symptome eines Burnout-Syndroms erkennen

Bei den Betroffenen können die Symptome eines Burnouts ein individuelles Muster zeigen, jedoch bleibt ein entscheidendes Alarmsignal in seiner frühen Phase oft unverändert – ein langanhaltendes Gefühl tiefer Erschöpfung.

Psychische Symptome

Die psychischen Symptome eines Burnouts äußern sich oft in emotionalen Reaktionen. Wenn sich das übertriebene Engagement vermehrt in Frustration und Angstzustände verwandelt, stellen die meisten Betroffenen fest, dass die Realität plötzlich nicht den gewünschten Vorstellungen entspricht. Man wirkt dabei gereizt, niedergeschlagen und hilflos. Die Betroffenen neigen zu pessimistischen Äußerungen und können sogar intolerant, zornig und schuldzuweisend gegenüber den anderen sein.

Durch die tiefe emotionale und geistige Erschöpfung verliert man systematisch die Fähigkeit komplexe Aufgaben zu erledigen, man wird unkreativ, desinteressiert und weist in vielen Bereichen eine schwindende Leistungsfähigkeit auf.

Körperliche (psychosomatische) Symptome

Beim Burnout-Syndrom machen sich zudem eine anhaltende körperliche Müdigkeit und Energiemangel bemerkbar. Trotz des versuchten Ausgleichs mit Sport, leiden die Betroffenen häufig unter reduzierter Konzentrationsfähigkeit, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen. Die körperliche Erschöpfung macht anfälliger für Verletzungen im Alltag und sorgt außerdem für Schlafstörungen und Albträume. Die psychische Überlastung zusammen mit einer körperlichen Erschöpfung schwächen das körpereigene Immunsystem und erhöhen die Infektanfälligkeit. Unter Umständen kann ein Burnout-Syndrom bei Erwachsenen zu einer nächtlichen Bettnässe (Inkonsistenz) führen. Bei langanahaltenden Burnout-Zuständen können in regelmäßigen Zeitabständen ein Herzklopfen, Verdauungsprobleme und Atembeschwerden auftreten.

Diese Anzeichen können auf Burnout-Syndrom hindeuten

  • verminderte Schlafqualität

  • häufige Schlafstörungen

  • chronische Müdigkeit

  • schwingende Leistungsfähigkeit

  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen

  • Erholungsunfähigkeit

  • schnelle Reizbarkeit

  • Reduzierung sozialer Kontakte

  • wachsende Stimmungslabilität

  • persönliche Krise

  • innere Unruhe und Nervosität

  • Depressivität

  • existenzielle Verzweiflung

  • gesellschaftliche Isolation

  • erhöhte Verletzungsefahr

  • Energiemangel

  • Kopf- und Rückenschmerzen

  • Hoffnungs- und Ausweglosigkeit

Wer leidet am häufigsten unter Burnout?

Das berufliche Überengagement und übertriebene Selbstaufopferung im Sinne der Arbeit können schnell zum Burnout führen. Berufseinsteiger und ehrgeizige Menschen wollen im beruflichen Umfeld oft eine besondere Anerkennung der Vorgesetzten verdienen. Wer regelmäßig die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellt und die wohlverdiente Freizeit wiederholt für berufliche Projekte u.Ä. opfert, kann schon bald mit anhaltender Müdigkeit und mentaler Erschöpfung rechnen. Man überfordert damit aber nicht nur seine mentalen Kräfte, sondern überstrapaziert die Gesundheit.

Sehr häufig leiden die Mitarbeiter in sozialen Berufen an Burnout-Syndrom. Dazu gehören Ärzte, Altenpfleger, Lehrer, Psychologen oder Sozialarbeiter, die neben der körperlichen auch eine übermäßige mentale Belastung auf sich nehmen müssen. In solchen Berufen mit einem hohen Verantwortungsgrad für das Wohlergehen anderer Menschen sind die Mitarbeiter besonders häufig vom Burnout betroffen.

Burnout-Syndrom vorbeugen – Die Prävention von Burnout-Zuständen

Mithilfe einer frühzeitigen Prävention können körperliche Krankheiten wie Tinnitus, Hypertonie sowie zahleiche Infektionskrankheiten verhindert werden. Zwar gilt das Burnout aus dem gesundheitlichen Gesichtspunkt nicht als eine eigenständige Erkrankung, allerdings ist das Risiko für die Entwicklung von späteren psychischen und körperlichen Erkrankungen wie einer Depression, eines Bluthochdrucks usw. durch das Leiden an Burnout extrem hoch. Deshalb sollte man zur Prävention vom schleichenden Burnout-Syndrom folgende Empfehlungen wahrnehmen.

  • Burnout Schnelltest in Form von fachlich erstellten Fragebögen durchführen

  • eigene Selbsteinschätzung überdenken

  • physikalische Faktoren wie Lärm, Vibration, Toxine im beruflichen Umfeld meiden

  • Ein Gleichgewicht zwischen dem Beruf, Hobbys, Familie und Freunden herstellen

  • Überforderungen und belastende Arbeitsbedingungen beim Vorgesetzen melden

  • nach Unterstützung im beruflichen Umfeld durch Kollegen fragen

  • Seminare zum Zeitmanagement absolvieren

  • regelmäßiger Sport hilft beim Stressabbau

  • für ausreichend Erholungspausen sorgen

  • Symptome der Erschöpfung nicht ignoriert lassen

Diagnose: Burnout – Wer hilf mir, wenn ich ausgebrannt bin?

Je nach Beschwerden und erkennbaren Symptomen, können diese nur durch einen Spezialisten (einen Facharzt oder einen Psychologen) richtig zuordnet werden. Erst, wenn alle denkbaren körperlichen Erkrankungen ausgeschlossen sind, kann auf ein Burnout geschlossen werden. Wichtig ist es dabei, die Entwicklung solcher Beschwerden zu beobachten und eine geeignete Therapie rechtzeitig einzuleiten.

Therapie bei einem Burnout-Syndrom

Um ein Burnout-Syndrom nachhaltig zu überwinden, kommt man alleine, ohne die Unterstützung von Fachkräften, nicht aus. Es gibt zwar keine universale Therapieform für Burnout-Patienten. Bei der Untersuchung der Krankheit kann jedoch im Rahmen einer Psychotherapie ausführlich über die Hintergründe der Entstehung von Burnout gesprochen werden. Dabei werden die Arbeitssituation sowie die gestellten Erwartungen an sich selbst genauer beleuchtet. Zusätzlich kann dabei ein möglicher Zusammenhang zu belastenden familiären Umständen hergestellt werden. Als eine denkbare Therapie können anschließend Entspannungsmethoden, wie progressive Muskelrelaxation oder autogenes Training verordnet werden. Außerdem können zur Wiederherstellung der verlorengegangenen Vitalität eine Ernährungsumstellung und bestimmte Vitamine verordnet werden. Da eine medikamentöse Burnout-Behandlung bis heute noch sehr umstritten ist, können medizinische Präparate auf pflanzlicher Basis und nur auf ein ärztliches Rezept verabreicht werden.

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