Die Geschichte der MRT begann im Februar 1978 mit einem recht unscharfen Abbild einer Paprikaschote. Damals gelang den Siemens-Entwicklern ein revolutionärer Durchbruch, der die Zukunft der Gesamtmedizin veränderte. Seitdem gehört ein Magnetresonanztomograph zur signifikanten Grundausstattung radiologischer Praxen weltweit. Mithilfe der MRT ist es möglich geworden, hinter die Kulissen der menschlichen Anatomie zu schauen und unbedenklich für die Gesundheit präzise Diagnostik durchführen zu können. Das Verfahren erleichtert aufwändige Untersuchungen und gilt in der Präventivmedizin als unerlässlich.

Wie funktioniert eine Magnetresonanztomographie?

Wie der Name dieser bildergebenden Untersuchungsmethode bereits verrät, beruht eine Magnetresonanztomographie auf Magnetismus. Der Mensch besteht bekanntlich zu etwa 80% aus Wasser, welches eines der entscheidenden Bestandteile unseres gesamten Organismus darstellt. Mithilfe eines Kernspintomographen werden die magnetischen Wasserstoffatomkerne zunutze gemacht, indem sie durch spezielle Radiowellen in eine bestimmte Position des erzeugten Magnetfeldes geleitet werden. Durch das Ein- und Ausschalten von diesen Radiowellen entsteht die sogenannte Resonanz, auf Grundlage derer sich genaue Schnittbilder des Körperinneren gewinnen lassen. Durch das Verändern und Anpassen dieser Radiowellen lassen sich verschiedene Ebenen unserer Körperzusammensetzung untersuchen und dank hochauflösender Bilder neue Erkenntnisse über die bisher schwer zugänglichen Bereiche des Körpers darstellen. Während des gesamten Verfahrens befindet sich der Patient in einer Röhre, die an eine Düse eines Privatjets erinnert.

Arten der Magnetresonanztherapie

Je nach Einsatzzweck können verschiedene Arten der Magnetresonanztherapie eingesetzt werden:

  • Echtzeit-MRT: Dabei kann die Bewegung eines bestimmten Organs oder die Motorik der Gelenke in Echtzeit untersucht werden.

  • Magnetresonanzangiographie (MRA): Zur diagnostischen Darstellung von Blutgefäßen wird dem Patienten ein spezielles Kontrastmittel injiziert. Mithilfe dieses Verfahrens lassen sich dreidimensionale Bilder über die Gefäßstruktur erhalten und mögliche Gefäßverschlüsse, Thrombosen oder Fehlbildungen der Gefäße aufdecken.

  • Funktionelles MRT (fMRT): Dieses Verfahren wird zur Untersuchung aktiver Hirnareale eingesetzt. Damit lassen sich Rückschlüsse auf physiologische Funktionen im Zusammenhang mit psychologischen Abweichungen wie Depressionen oder Angst- und Zwangsstörungen diagnostizieren.

  • Perfusions-MRT: Dieses Verfahren wird in der Regel zur Abbildung von Durchblutungsstörungen in Herz, oder Ischämien in Gehirn, aber auch in der Darstellung der Durchblutung von Tumoren eigesetzt. Auch bei dieser Methode ist das Einführen eines speziellen Kontrastmittels Teil der Prozedur. Ein Kontrastmittel dient dazu, in MRT-Bildern Gewebe besser voneinander abgrenzen zu können.

  • Diffusions-MRT: Dieses Verfahren dient einer präzisen Untersuchung bestimmter Gehirnareale, um Schlaganfälle frühzeitig diagnostizieren und vorbeugen zu können.

  • MR-Elastographie: Ein weiteres effektives Verfahren zur Diagnose von Tumoren. Mit diesem Verfahren wird in erster Linie die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Gewebes von Gehirn, Herz und Leber abgebildet.

Welche Bereiche lassen sich mit einer MRT untersuchen?

Die Magnetresonanztomographie kommt vor allem im Bereich der Tumordiagnostik oder einer Kontrolluntersuchung zum Einsatz. Um einen Krebsverdacht auszuschließen oder beim bestehenden akuten Fall möglicherweise vorhandene Metastasen aufzudecken, erweist sich eine Magnetresonanztherapie als zuverlässig und genau. Insbesondere, wenn es darum geht, den Zustand von Weichteilgewebe und Organen darzustellen, stellt die Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie eine zuverlässige und ungefährliche Untersuchungsmethode dar. Mit Hilfe von MRT lassen sich folgende Organe medizinisch diagnostizieren:

  • Gehirn

  • Rückenmark

  • Bandscheiben

  • Brustdrüse

  • Blutgefäße

  • Sehnen

  • Muskeln

  • Bänder

  • Gelenkweichteile

  • Knorpel/ Menisken

Gibt es bei MRT Strahlenbelastung?

Eine MRT-Untersuchung wird häufig mit CT (Computertomographie) verwechselt. Viele Patienten glauben zudem, dass bei einer Kernspintomographie (MRT) ein ähnliches Verfahren wie bei Aufnahmen mittels Röntgenstrahlen verwendet und man dabei einer Strahlenbelastung ausgesetzt wird. Solche Bedenken werden in der Regel durch das nähre Kennenlernen des Verfahrens im Rahmen eines Expertengesprächs aufgelöst. Wie bereits erwähnt, beruht eine MRT auf Magnetismus, was keine Strahlenexposition nach sich zieht. Hierbei kommen keine ionisierenden Strahlen zum Einsatz. Damit der Patient über die Untersuchungsmethode und alle damit zusammenhängenden Risiken und Nebenwirkungen bestmöglich informiert werden kann, sind vor dem Einsatz der MRT Aufklärungsgespräche unabdingbar.

Aufklärungsgespräche mit dem Arzt vor dem Einsatz der MRT

In der Regel wird dem Patienten das gesamte Verfahren von einem Radiologen umfassend und verständlich beleuchtet. Dabei wird der Ablauf der Untersuchung sowie alle möglichen Risiken und Einwände geprüft. Einige Faktoren psychischer und physischer Art können den Einsatz der MRT einschränken oder sogar ausschließen. Dazu zählen Raumangst (Klaustrophobie), gesundheitliche Reaktionen wie Atemnot, oder auch motorische Verletzungen, die das Liegen in einer bestimmten Position unerträglich machen.

Einige Faktoren gelten für den Einsatz der Magnetresonanztomographie als unzulässig

  • Zahnspangen sowie Zahnprothesen und Zahnersatz aus Metalllegierung
  • Implantate im Körper, wie künstlicher Gelenkersatz, Schrauben, Drähte, Platten usw.
  • Künstliche Herzklappen
  • Spirale zur Schwangerschaftsverhütung

Vorteile einer MRT:

  • Bessere Darstellbarkeit vieler Gewebearten und Organe als bei anderen Methoden

  • Hilft schnell und effektiv den besten Behandlungsweg zu finden

  • Das beste non-invasive Bildgebungsverfahren bei Gelenkdiagnostik: Es liefert zuverlässige anatomische und funktionelle Aussagen über den Zustand des Gelenkknorpels

  • Keine Strahlenbelastung, um zahlreichen Organe und Gelenke mit höchster Präzision zu diagnostizieren

  • Dient als effektive Ergänzung zu Ultraschalluntersuchungen

  • Die Magnetresonanztomographie ermöglicht adäquate Schlussfolgerungen in der Tumordiagnostik

  • Stellt eine angemessene Maßnahme für eine umfassende Vorsorge- bzw. Kontrolluntersuchung (Ablagerungen oder Verengungen von Arterien können schnell aufgedeckt werden)

  • Mit Hilfe der MRT lassen sich innere Knochenbrüche, Blutungen, Entzündungen, Gefäßveränderungen und Stenosen schneller erkennen und behandeln

  • Dank MRT lässt sich sogar die Wirkung von medikamentösen Therapien auf Knorpel und Gelenke prüfen
  • Die hochauflösenden MRT-Bilder verhelfen zu präziser Diagnostik und kürzeren OP-Zeiten

Nachteile einer MRT:

  • Eine MRT ist sehr zeitintensiv und gilt in der Akuttherapie als eher ungeeignet

  • Der Patient muss während der MRT-Untersuchung lange Zeit in einer Röhre bleiben, was zu einem Unwohlbefinden und Schwindelanfällen führen kann

  • Das injizierte Kontrastmittel kann u.U. allergische Reaktionen herbeiführen

  • Risiko eines Kreislaufzusammenbruchs

  • Risiko eines Klaustrophobie-Anfalls

  • Beim Gewebe mit niedrigem Wassergehalt oder viel Luft (in der Lunge) lassen sich durch die MRT keine zuverlässigen Aussagen treffen. In diesem Fall liefern CT oder Röntgen meist bessere Bilder

MRT bei Schwangerschaft

Es kann vorkommen, dass auch schwangere Frauen eine MRT-Diagnostik benötigen. Aus Angst vor irgendwelchen körperlichen Fehlbildungen oder gar einem Schwangerschaftsabgang infolge der Untersuchung, verzichten viele Frauen bewusst darauf. Die einzige bisher ungeklärte Frage, die die meisten Schwangeren beschäftigt ist, ob MRT bei Schwangerschaft ungefährlich sei und dieses Verfahren dem Baby nicht schaden kann. In Bezug auf dieses Thema sind sich die meisten Ärzte und Wissenschaftler einig – eine MRT-Diagnostik kann generell als unbedenklich erachtet werden. Dennoch distanzieren sich viele Praxen von MRT-Untersuchungen bei Schwangeren mit Begründung, es fehle an Langzeitstudien und eindeutigen Beweisen für deren Ungefährlichkeit. Andere Praxen hingegen praktizieren bereits seit vielen Jahren MRT bei Schwangerschaft und haben bisher keinen einzigen nachweisbaren Vorfall zurückgemeldet. Nichtsdestotrotz wäre auch in diesem Fall ein Aufklärungsgespräch mit einem Spezialisten unerlässlich.

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