Sie sind ziemlich belastbar und dennoch extrem anfällig – unsere Bandscheiben. Insgesamt besitzt jeder Mensch 23 Bandscheiben, die als Abstandshalter und Stoßdämpfer dienen. Sie sitzen zwischen den einzelnen Wirbeln und sorgen für die Beweglichkeit und Elastizität unserer Wirbelsäule. Täglich werden unserem Rücken Leistungen abverlangt, denen er oft wegen unserer kläglichen physischen Verfassung einfach nicht gewachsen ist. Durch den ständigen Bewegungsmangel und falsche Belastungen des Rückens leidet auch unsere Wirbelsäule. Dieser Zustand kann einen Bandscheibenvorfall herbeiführen, der bei einer nicht rechtzeitigen Behandlung eine chronische Form einnehmen kann.

Warum machen die Bandscheiben plötzlich schlapp?

Versorgte und intakte Bandscheiben sind für den Menschen überlebenswichtig, da ohne sie die Wirbelknochen aufeinander scheuern würden, was zu unerträglichen Schmerzen und sogar zu einer kompletten Lähmung (einen Ausfall motorischer Funktion) führen kann. Diese unsichtbaren Helfer der Wirbelsäule müssen daher im Laufe unseres gesamten Lebens verschiedene Belastungen standhalten. Dies ist in erster Linie ihrer enormen Elastizität zu verdanken, die einen Druck von bis zu 700 Kilogramm auf sich nehmen können. Ähnlich, wie bei allen anderen Organen in unserem Körper sind auch die Bandscheiben vom Verschleiß und Abnutzung leider nicht geschützt.

Neben dem natürlichen Alterungsprozess können zusätzliche Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Lebensweise den Verschleiß von Bandscheiben beschleunigen. Deshalb leidet mittlerweile auch die jüngere Generation ab 35 Jahren immer häufiger unter Bandscheibenvorfall.

Faktoren, die einen Bandscheibenvorfall herbeiführen können

  • Schwere Arbeit (z. B. schweres Heben)

  • Unfälle (oft treten die ersten Anzeichen erst später auf)

  • Langes Sitzen bei der Arbeit sowie Bewegungsmangel im Alltag

  • Unbequeme und nicht ergonomische Sitzmöbel

  • Übergewicht

  • Falsche Ernährung

Typische Symptome bei einem Bandscheibenvorfall

Jährlich verzeichnen die Orthopäden bis zu 200.000 behandlungsbedürftige Bandscheibenvorfälle. Auch die Zahl an jüngeren Patienten, die mit Beschwerden einen Arzt aufsuchen, steigt extrem. Die meisten Betroffenen kommen, wenn es schon zu spät ist und das Leiden seine chronische Form eingenommen hat. Dabei kann man diese Volkskrankheit in ihrem frühen Stadium relativ gut behandeln. Deshalb ist es wichtig, die ersten Symptome richtig deuten zu können.

Ein Bandscheibenvorfall kann entlang der gesamten Wirbelsäule auftreten und somit in diversen Regionen unseres Rückens starke Schmerzen verursachen. Je nach Abschnitt, in dem er auftritt und welche Nerven davon betroffen sind, können starke Rückenschmerzen auslöst werden, die unterschiedlich lang anhalten. Am häufigsten tritt ein Bandscheibenvorfall im Abschnitt der Lendenwirbelsäule auf. Im Volksmund bezeichnet man den Schmerz häufig als „Hexenschuss“. Unter Fachleuten bezeichnet man diese Form des Bandscheibenvorfalls als Lumboischialgie. Dabei treten die Schmerzen im unteren Rückenbereich, in der Region der Lendenwirbelsäule und Ischialgie auf. Ähnlich wie beim Ischiasschmerz strahlen die Schmerzen typischerweise in ein oder gleich beide Beine aus.

Auch im Gesäß sind die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall nicht ausgeschlossen. Diese treten besonders dann auf, wenn der Ischias-Nerv betroffen ist. Der sogenannte „Ischiasschmerz“ kann bei kaputten Bandscheiben neben dem Gesäß bis ins Bein weitergeleitet werden. Bei Nackenschmerzen kann das Stechen in den Arm ausstrahlen. Beim fortgeschrittenen Bandscheibenvorfall werden die Beschwerden oft vom Taubheitsgefühl und leichtem periodischen Kribbeln begleitet.

Die richtige Diagnose bei einem Bandscheibenvorfall

Bei ersten Symptomen eines Bandscheibenvorfalls sollte man sofort einen Termin beim Orthopäden vereinbaren. Bevor er mit der Behandlung beginnt, wird der Patient ausführlich nach seinen Beschwerden befragt (Anamnese). Anschließend wird eine Reihe körperlicher Untersuchungen durchgeführt. Dabei werden die Muskelstränge und Wirbelkörper abgetastet. Eine mögliche Erkrankung der Wirbelsäule kann nachfolgend entweder per Röntgen oder Magnetresonanztomographie (MRT) sowie Computertomographie (CT) genau lokalisiert werden. Es wird außerdem diagnostiziert, wie stark die Nerven bereits geschädigt sind und welche Therapie und Behandlungsmaßnahmen in Frage kommen.

Einen Bandscheibenvorfall ohne OP behandeln

Bei manchen Patienten verschwinden die Symptome eines Bandscheibenvorfalls oft von alleine, ohne dass eine Therapie notwendig ist. Alternativ kann eine sogenannte „konservative Therapie“ durchgeführt werden. Dazu zählen die medikamentöse Behandlung, Physiotherapie oder spezielle Lagerungsmaßnahmen (spezielle Hocker oder Matratzen, um die Wirbelsäule zu entlasten). Bei unerträglichen Schmerzen kann auch eine lokale Injektionstherapie durchgeführt werden, bei der ein starkes Arzneimittel im entzündeten Bereich des Bandscheibenvorfalls gespritzt wird.

Nur in Ausnahmefällen, wenn alle weiteren Therapiemaßnahmen versagt haben, kann der fortgeschrittene Bandscheibenvorfall unter bestimmten Voraussetzungen operativ behandelt werden.

Prävention: Einen Bandscheibenvorfall vorbeugen

  • Auf vitaminreiche und gesunde Ernährung achten

  • Vitamin D und Kalzium sind wichtig für die Erhaltung der Bandscheiben

  • Die Rückenmuskulatur unter Aufsicht eines Trainers regelmäßig stärken

  • Yoga und Ganzkörper-Entspannungskurse machen

  • Auf ergonomische Arbeitsbedingungen achten

  • Schwere Lasten aus der der Hocke heben

  • Schwere Lasten während des Tragens nah am Körper halten

  • Auf Tabak- und Alkoholkonsum verzichten

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